Athabasca Falls / Kanada

Die Athabasca Falls sind eine wundervolle Sehenswürdigkeit auf der Fahrt über die Panoramastraße Icefields Parkway in den Rocky Mountains. Im Winter verwandeln sich die Wasserfälle in eine gefrorene, weiße Pracht und zeigen ein komplett anderes Bild als im Sommer. Lest in meinem Reisebericht alles zu meinen Erfahrungen bei den Athabasca Falls in Alberta, Kanada.

Lage und Anfahrt

Die Athabasca Falls liegen direkt an der Straße #93, dem bekannten Icefields Parkway. Von Jasper benötigt man nur etwa eine halbe Stunde bis zu den Wasserfällen. Als Alternative zum Icefields Parkway kann man auch über die unbekanntere Parallelstraße #93A fahren, diese ist jedoch von November bis April im Winter gesperrt. Lediglich bis zum Parkplatz der Athabasca Falls ist sie vom Icefields Parkway kommend befahrbar. Das sind jedoch nur etwa 500 Meter. Im Sommer ist diese Ausweichstrecke aber bestimmt auch eine gute Alternative, vor allem wenn man den Weg nach Jasper auch wieder retour fahren muss und somit eine alternative Strecke hat.

Verschneite Straßen im Winter am Icefields Parkway

Der Parkplatz ist zumindest für die Nebensaison ausreichend bemessen und sanitäre Einrichtungen sind vorhanden. Im Sommer kann es vermutlich recht schnell voll werden.

Meine Winter-Rundreise in Kanada

Wir haben die Athabasca Falls im Januar 2023 im Rahmen unserer Winter-Rundreise durch Alberta und British Columbia in den Rocky Mountains besucht. Es war der erste Ausflug, den wir nach der Ankunft in Jasper unternommen hatten. Die Fahrt über den Icefields Parkway nach Lake Louise hatten wir für zwei Tage später geplant. Vorab wollten wir jedoch die Ziele, die leicht von Jasper aus erreichbar waren, besichtigen, um mehr Zeit für andere Sehenswürdigkeiten einplanen zu können. Einen vollständigen Bericht über meine Reise und die Besonderheiten des Winterurlaubs in Kanada findet Ihr nachfolgend:

Besonderheit der Athabasca Falls

Bei den Athabasca Falls handelt es sich um 23 Meter hohe Wasserfälle am Athabasca River. Nicht die Höhe ist das Besondere, sondern die Kraft, mit der das Wasser durch eine kurze enge Schlucht strömt. Die Farbe des Wassers verändert sich je nach Jahreszeit. Im Sommer wirkt das Wasser durch das Schmelzwasser der Gletscher eher weiß, wohingegen im Winter der nicht gefrorene Teil eher eisblau erscheint. Dies kann sich jedoch je nach Wettersituation der Vortage stark verändern.

Die Athabasca Falls im Winter

Mein Ausflug zu den Athabasca Falls

Durch den Jetlag geplagt, standen wir bereits früh morgens in Jasper am Supermarkt und haben uns mit Gebäck für das Frühstück eingedeckt. Kaffee hatten wir bereits im Hotel gekocht und in unsere Coffee-to-Go Becher* gefüllt. Auf dem ersten Parkplatz am Icefields Parkplatz frühstückten wir gemütlich im Auto und warteten darauf, dass die Sonne aufging. Das war wirklich ein tolles Gefühl: Einsam im warmen Auto zu sitzen, während draußen Minusgraden herrschten und dabei die Aussicht auf die sich ändernden Lichtverhältnisse am Himmel zu werfen.

Als es langsam hell wurde, fuhren wir in Richtung der Athabasca Falls. Die Straße war zwar großteils schneebedeckt und zu Teilen auch vereist, ließ sich jedoch optimal mit unserem Jeep Wrangler mit Allwetterreifen befahren.

Am Parkplatz angekommen, zogen wir zum ersten Mal unsere Eiskrallen über die Schuhe und freuten uns direkt über die Sicherheit, die wir beim Gang über den gefrorenen Schnee verspürten. Von da an waren die Spikes ständiger Begleiter in unserem Urlaub, da eigentlich jeder Weg mit Schnee und Eis bedeckt war und sie immer sinnvoll waren.

mein Erfahrungsbericht zu den Eiskrallen / Spikes

Mit uns stand nur ein weiteres Auto auf dem Parkplatz, wir hatten somit freie Platzwahl. Bis zu den gefrorenen Wasserfällen war es nur ein kurzer Gang. Leider war das Wetter stark bewölkt und die Landschaft wirkte dadurch eher trüb. Ein gut ausgeschilderter Weg führt zu einer Brücke, von der man direkt auf die Schlucht blicken konnte, durch die das Wasser im Sommer mit voller Wucht strömt. Die Massen an gefrorenen Eiszapfen im Winter waren aber mindestens genauso beeindruckend. 😍

Athabasca Falls in Jasper National park

Im weiteren Verlauf des Weges kommt man an weiteren Aussichtspunkten vorbei und später läuft man parallel zum Fluss, der bei unserem Besuch sogar gefroren war. Zaghaft und mit großem Respekt gingen wir ein paar Schritte auf der Eisschicht. So ganz geheuer war uns das Ganze aber bisher nicht… 😉

Athabasca Falls im Winter sehenswert?

Da ich keinen Vergleich zum Sommer habe, kann ich nur meine Eindrücke im Winter beschreiben. Die Athabasca Falls waren die ersten vereisten Wasserfälle, die ich auf dieser Reise gesehen habe. (Glaubt mir, es sind unheimlich viele mehr geworden… 😁) Ich war direkt fasziniert darüber, wie so ein fließender Wasserfall, so extrem vereisen konnte! Teile des Wassers fließen ja trotzdem dahinter hindurch. Absolut unglaublich!

Gefrorene Wasserfälle am Athabasca Fall

Ich denke, die Wasserfalle haben im Sommer und auch im Winter ein besonderes Etwas. Im Sommer ist es die Kraft, mit der die Wassermassen durch die Schlucht donnern und im Winter die Faszination Eis, die diesen Ort besonders macht.

Abseits des Hauptweges

Auf dem Rückweg vom Fluss entdeckten wir noch eine Abzweigung, die vom Hauptweg abzweigte. Hier stand ein Schild, welches vor dem Weg warnte und auf die Risiken aufmerksam machte. Dort stand aber nicht, dass der Durchgang verboten wäre. Da wir unsere Eiskrallen an den Schuhen hatten, fühlten wir uns bereit, diesen Weg zu gehen. Durch enge Felswände und Treppen ging es zu einem Aussichtspunkt mit Blick über den Fluss und die verschneite Landschaft.

Der Blick auf die Umgebung war wirklich traumhaft und irgendwo ganz hinten kam sogar ein ganz klein wenig die Sonne raus. Dieser Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Fazit zu den Athabasca Falls

Es war die erste Sehenswürdigkeit, die wir in Alberta besucht haben und auf jeden Fall ein Erlebnis. Im weiteren Verlauf der Reise habe ich noch größere und breitere Wasserfälle gesehen, aber jede Gegend hat Ihre Besonderheit. Die Athabasca Falls waren auf jeden Fall sehenswert und auch die Wege jenseits der Aussichtspunkte bieten eine perfekte Möglichkeit den Aufenthalt auszuweiten. Leider hat sich bei unserem Besuch die Sonne nicht wirklich blicken lassen, weswegen es nicht ganz so beeindruckend wirkte. Mit Sonne und blauem Himmel ist alles einfach schöner. 😎

Die Winterlandschaft ist absolut beeindruckend und einzigartig. Durch die Nebensaison kann man in Ruhe die Stille genießen und die Natur auf sich wirken lassen. Wir haben bei den Athabasca Falls in Summe etwa 10 Personen gesehen, wobei eigentlich alle kurz zum Aussichtspunkt und die Brücke liefen, um daraufhin direkt wieder zum Auto zurückzugehen. Somit hatten wir die Wasserfälle eigentlich für uns alleine.

Reisetipps zum Winterbesuch

  • Der wichtigste Tipp für den Aufenthalt im Winter sind die Nutzung von Schuhkrallen. Bei uns waren selbst die Wege und Stufen vereist, deshalb ist es gerade bei Steigungen wirklich gefährlich gewesen wäre ohne Eiskrallen zu gehen. Vor allem hat man einfach ein sicheres Gefühl beim Laufen und kann sich auf die Sehenswürdigkeit konzentrieren, ohne ständig Sorge zu haben, sich auf den Hintern zu setzen.
  • Die Athabasca Falls gehören zum Jasper National Park. Somit benötigt Ihr für Euren Besuch und der Fahrt auf dem Icefields Parkway eine Eintrittskarte. Die Tageskarte kostet $10,50 pro Person. Wir haben uns für den Nationalparkpass entschieden. Dieser hat eine Gültigkeit von einem Jahr und man kann alle Nationalparks besuchen, ohne sich ständig ein Ticket kaufen zu müssen. Gerade in Kanada sind die Grenzen der Nationalparks nicht immer klar erkennbar und auch ein Kassenhäuschen beim Eingang ist oft nicht vorhanden. Wir würden jedem den Kauf des Parks Canada Discovery Pass empfehlen, sobald man mehrere Tage vor Ort ist, da es einfach entspannter ist. Der Discovery Pass kostet pro Familie $145,25. Man kann ihn am Eingang am Kassenhäuschen kaufen oder im Visitor Center. Wir haben uns für ein Visitor Center auf dem Weg nach Jasper entschieden.
  • Wenn Ihr nicht viel Zeit habt, empfehle ich Euch über die erste Brücke bis zum oberen Aussichtspunkt zu gehen. Danach folgt nur noch ein Weg, der am Fluss entlanggeht, dieser ist auch toll, aber nicht unbedingt notwendig. Die Abzweigung unter der Straße hindurch zum Viewpoint über den Fluss ist wirklich sehenswert, aber kein absolutes Must See. Außerdem ist dieser Weg definitiv nur mit Schuhkrallen empfehlenswert. Wenn Ihr nicht auf die Uhr schauen müsst, dann schaut Euch alles an. Selbst dafür ist nicht mehr als eine Stunde notwendig.
Yvonne genießt die Aussicht an den Athabasca Falls

Meine Empfehlungen

  • Das wichtigste zuerst: Schuhkrallen gehören definitiv ins Reisegepäck. Ich habe die Ice Master Grödel von Camp genutzt und war mehr als zufrieden damit:
  • Wenn Ihr Wertgegenstände im Auto zurücklassen müsst, während Ihr zu den Athabasca Falls geht, empfehle ich euch den Travelsafe von Pacsafe. Hierbei handelt es sich um einen mobilen Safe, in dem Ihr eure Wertgegenstände sicherer verstauen könnt.
  • Wir haben in Jasper im Turmzimmer im Hotel Jasper Inn and Suite übernachtet. Es war wirklich ein tolles Hotel mit einem leckeren angrenzendem Restaurant. Ausführlicher Bericht folgt.
  • Mietwagen im Winter in Kanada ist ein spezielles und schwieriges Thema. Informiert Euch hierzu in meinem Erfahrungsbericht:
  • Im Sommer kann man auf dem Athabasca River sogar Rafting Touren bei GetYourGuide buchen:

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ReisezeitAufenthaltLevelBewertung
Januar 20231 heinfach5 von 5

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von Anders Noren.

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