Das wunderschöne Chalet in der Nähe von Golden liegt mitten in der Einsamkeit. Es befindet sich an der Kicking Horse Road und ist unter verschiedenen Namen zu finden: Yoho Chalets, Chacellor Peak Chalets oder auch Kicking Horse River Chalets. Wir haben im Januar 2023 insgesamt drei Nächte in dieser tollen Unterkunft übernachtet und schwärmen noch immer davon. Lest in dieser Hotelbewertung alles zu meinen Erfahrungen im Yoho Chalet in British Columbia in Kanada.
Mein Urlaub in den Rocky Mountains im Winter
Spontan habe ich im Januar 2023 für 10 Tage einen Roadtrip durch die Rocky Mountains unternommen. Tolle Winterlandschaften und unzählige vereiste Wasserfälle haben wir in diesem Winterurlaub gesehen. Unsere Route führte uns durch Alberta und British Columbia und durch den Jasper, Banff und Yoho Nationalpark. Nach der Fahrt von Jasper über den Icefields Parkway haben wir in den Yoho Chalets übernachten und von dort die Gegend um den Yoho National Park und Golden erkundet. Einen Überblick über meinen Roadtrip durch die Rocky Mountains findest du hier:
▶ Kanada Rundreise – Unser Urlaub in den Rockies
Lage der Chalets
Die Chalets liegen zwischen Lake Louise und Golden an einer Abzweigung vom Highway #1. Nächstgelegener Nationalpark ist der Yoho National Park. Die Entfernung zu Golden beträgt 30 km und für diese Fahrt benötigt man im besten Fall ca. 25 Minuten.
Da es Richtung Golden jedoch eine größere Baustelle gibt, die vermutlich noch lange Zeit bestehen bleibt, kann es jedoch sein, dass sich die Fahrzeit verlängern kann. Hier wird die Fahrbahn ausgebaut und die meisten Bauarbeiten finden direkt am Fels an der Kante statt. Diese Baustelle hat mich wirklich fasziniert, unvorstellbar, wie man an so einer Stelle einen Straßenausbau bewerkstelligen kann! Ich bin absoluter Leihe, aber ich glaube, das wird noch ein paar Jahre dauern, bis es fertig ist. Bereits zu unserer Zeit kam es nachts zu Sperrungen der Straße, und dieser Zustand ist immer noch aktuell. Über die Baustelle und mögliche Sperrungen wird man auf dem Highway #1 bereits vor der Abbiegung zu den Chalets am Straßenrand informiert.
In der anderen Richtung nach Lake Louise sind es 60 km und hierfür benötigt man etwa 45 Minuten. Man sollte sich im Supermarkt somit genau überlegen, ob man etwas vergessen hat. Wäre blöd zu Hause anzukommen und die Milch vergessen zu hat. 😉
Anfahrt zur Kicking Horse Road
Von Lake Louise kommend fährt man den Highway #1 bis zur Abzweigung Wapta Road. Dies sind etwa 55 Kilometer und die Strecke ist landschaftlich sehr ansprechend. Wenn man in Richtung der Wapta Road kommt, sieht man bereits am Straßenrand Schilder, die auf verschiedene Touranbieter hinweisen. Man biegt nun rechts von der Straße ab und fährt daraufhin unter dem Highway hindurch. Direkt nach dieser Unterführung biegt man links ab und überquert den Bahnübergang. Nach einigen Metern kommt nach eine Brücke, die über den Fluss führt. Nach dem Fluss biegt man rechts ab und erreicht die Chalets.




Parken an den Yoho Chalets
Direkt am Eingang zu dem Gelände der Chalets befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem man sein Auto abstellen kann. Leider kann nicht direkt vor der Hütte geparkt werden und man kann auch nicht bis dahin vorfahren, um sein Gepäck auszuladen. Allerdings stehen am Parkplatz Karren und Schlitten kostenlos zur Verfügung. Diese kann man nutzen, um sein Gepäck zum Haus zu bringen. Dieses Vorgehen war bereits eine einmalige Erfahrung, denn wann bringt man sein Gepäck schon mal mit dem Schlitten zum Haus?




Das Gelände der Yoho Chalets
Auf dem Gelände der Yoho Chalets gibt es insgesamt 14 Holzhütten, die in ihrer Art und Größe alle identisch sind. Lediglich die Lage und die Inneneinrichtung variieren in den Hütten. Relativ dicht stehen sie auf dem Gelände zusammen und somit bietet es natürlich Vorteile, wenn man am Rand ein Chalet bucht, da man dann mehr Privatsphäre erhält und zusätzlich einen besseren unverbauten Ausblick hat. Diese Tatsache ist auch der Grund dafür, warum die Häuser in Katagorien unterteilt sind.
Um den “Hüttenpark” herum, gibt es Bäume und sonst nicht viel. Nebenan ist noch ein Gelände, in dem Schlittenhunde untergebracht sind, und auf dem Weg zur Brücke stehen ein paar Häuser, die im Winter zumindest großteils verlassen wirkten. In einigen dieser Häuser befinden sich Touranbieter bei den man im Sommer wohl Touren auf dem Fluss buchen kann. Der Fluss liegt hinter den Häusern, wird jedoch durch die Bäume versperrt und somit erhält man keine direkte Sicht. Zwischen den einzelnen Häusern und dem Parkplatz gibt es ausgebaute Wege.


Ausstattung der Holzhütte
Ich beziehe mich nun auf das Chalet #18, welches ich über Yoho Chalet gebucht habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass jedes Holzhaus gleich groß ist und auch größtenteils gleich ausgestattet ist. Lediglich kann die Optik der Einrichtung abweichend sein.
Insgesamt gibt es Schlafplätze für 6 Personen. Im Erdgeschoss ist ein Schlafzimmer mit großem Bett und Platz für 2 Personen vorhanden. Wir haben uns jedoch dafür entschieden, im offenen oberen Bereich zu schlafen, da es für uns irgendwie schöner war und das Hüttenfeeling besser zu spüren war. Oben gibt es insgesamt drei Betten, ein Queen Bett und zwei Einzelbetten. Somit bietet das Obergeschoss zusätzlich Platz für 4 Personen. Die Fotos sind vom oberen Bereich, das untere Schlafzimmer habe ich leider vergessen zu fotografieren. 🤔 Evtl. handelt es sich bei der Coach auch um ein ausziehbares Bett, dies habe ich jedoch nicht ausprobiert. Bei einigen Hütten stehen 8 Personen dabei, somit wird das dann wohl das Sofa sein. 8 Personen empfinde ich jedoch als äußerst sportlich in diesem Haus.


Der Wohnbereich in den Yoho Chalets
Im Wohnbereich befindet sich ein kleines Sofa mit Sessel und Tisch. Von hier hat man Sicht zum Fernseher und zum Gaskamin. Des weiteren gibt es eine offene Küche mit Essbereich und Hochstühlen. Teilweise habe ich bei Fotos von anderen Hütten einen Tisch mit Stühlen, statt dieses integrierten Essbereiches der Küche gesehen. Die Küche ist perfekt ausgestattet mit jeglichen Utensilien, die man zum Kochen benötigt. Ein Ofen, eine Mikrowelle, großer Kühlschrank mit Eisfach, Wasserkocher, Toaster, Kaffeemaschine und auch eine Spülmaschine sind vorhanden.




Hinter der Küche befindet sich das erste Badezimmer mit Dusche, Toilette und Waschbecken. Im oberen Bereich gibt es noch eine kleine Toilette mit Waschbecken und im Schlafbereich oben steht zusätzlich eine große Badewanne.


Geheizt wird die Hütte zum einen mit einer Heizung und zusätzlich mit dem Gaskamin. Man kann beides über eine zentrale Steuerung betätigen.
Im Außenbereich befinden sich weitere Sitzmöglichkeiten und ein Gaskamin auf der Veranda. Vor jeder Hütte gibt es noch eine Feuerstelle für ein gemütliches Lagerfeuer zu später Stunde. Brennholz kann man wohl vor Ort erwerben, hierfür gibt es eine Telefonnummer, bei der man anrufen kann. Wir haben uns in Lake Louise an der Tankstelle mit Holz versorgt. Decken für draußen waren in unserer Unterkunft sogar auch vorhanden.



Durch die großen Holzbalken wirkt das Chalet unglaublich gemütlich. Die absolut passende Inneneinrichtung im Haus #18 fügt sich super in den Baustil ein und macht den Aufenthalt absolut perfekt. Man fühlt sich direkt beim Betreten des Hauses pudelwohl. 😉



Versorgungsmöglichkeiten in der Nähe
Keine!😉
Ein großer Supermarkt befindet sich in Golden und dort gibt es auch alles andere, wie Tankstellen, Restaurants, Bars, Geschäfte usw. In Lake Louise gibt es auch einen kleinen Supermarkt und einige Geschäfte und Restaurants. In der Nähe des Chalets befindet sich noch ein kleiner Ort namens Field. Hier ist eine Tankstelle (oder vielmehr Zapfsäule) vorhanden, bei der man tanken kann. Jedes Mal wenn wir daran vorbeigefahren sind, wirkte sie jedoch geschlossen. Vermutlich kann man darin auch ein paar Kleinigkeiten kaufen, viel kann es jedoch nicht sein. Im Sommer gibt es in dem kleinen Ort auch ein Cafe, welches im Winter jedoch bei uns nicht geöffnet hatte.
Wir sind vom Icefields Parkway kommend in Lake Luise zur Tankstelle und zum Supermarkt gefahren und zusätzlich zwei Tage später nochmals nach Golden, um dort einen gößeren Einkauf zu tätigen.
Buchung der Chalets
Die Chalets können über mehrere Anbieter gebucht werden. Vermutlich haben die Hütten unterschiedliche Besitzer und werden somit unterschiedlich vermietet. Wir haben beim Anbieter Yoho Chalets gebucht, dieser hat mehrere Chalets in der Vermietung.
Zusätzlich findet man noch Häuser unter dem Namen Chancellor Peak Chalets und Kicking Horse River Chalets.
Kosten der Yoho Chalets
Wir haben im Januar 2023 etwa 200 USD pro Nacht bezahlt, hierbei handelte es sich jedoch um einen Last-Minute-Preis. Tatsächlich hatten wir die Übernachtung erst ein Tag zuvor von Jasper aus gebucht, da wir uns erst vergewissern wollten, ob das Wetter für die Fahrt über den Icefields Parkway geeignet ist.
Auf der Website variieren die Preise von 140 USD – 275 USD (plus Tax) je noch Jahreszeit und Lage der Hütte. Allerdings finde ich im Somme noch deutlich höhere Preise, teilweise steigen sie um den dreifachen Preis im Vergleich zum Winter. Vermutlich kann es auch Unterschiede zwischen Wochenende und Werktagen geben. Zumindest waren bei uns am Wochenende alle Hütten ausgebucht und unter der Woche standen wir nur noch mit einem weiteren Auto auf dem Parkplatz.
Aktivitäten in der Gegend
Im Sommer hat man im Umfeld weit mehr Möglichkeiten als im Winter, da viele Straßen nicht geräumt werden und Aktivitäten somit nicht möglich sind. Aber im Winter gibt es dafür eine andere und durchaus faszinierende Sicht auf die einzelnen Aktivitäten.
Ein absoluter Höhepunkt war die Wanderung zu den Wapta Falls. Der Startpunkt zur Wanderung liegt etwa 9 Kilometer vom Chalet entfernt. Leider ist der Weg zum Hauptparkplatz nicht geräumt, somit muss man vom Parkplatz an der Straße starten und dies verlängert den Weg um mehrere Kilometer. Dieser zusätzliche Weg ist zwar blöd und auch recht unspannend, aber die Wanderung zu den Wapta Falls ist absolut empfehlenswert. Im Gegensatz zum Sommer kann man nämlich über den gefrorenen Fluss direkt an die Wapta Falls gelangen. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis.




Yoho National Park
Der Yoho National Park liegt auch in direkter Nähe zum Haus. Leider ist im Winter nur die Straße geöffnet, die zum Emerald Lake führt. Hier kann man schlittschuhlaufen und um den See herum wandern. Viele weitere Wege sind nur mit Schneeschuhen begehbar. Auf dem Weg zum Emerald Lake befindet sich noch die Natural Bridge, die im Winter die Besonderheit bietet, direkt ins Innere der Brücke hineingehen zu können. Lest hierzu meinen Erfahrungsbericht zur Natural Bridge: ▶ Natural Bridge / Yoho National Park



Da der Lake Louise nicht weit entfernt ist und vielleicht sogar zum Einkaufen angesteuert wird, kann man auch die Attraktionen dort im Umfeld einplanen. Wir sind an einem Tag zum Peyto Lake auf dem Icefields Parkway gefahren, da wir diesen vorab nicht mehr geschafft haben.


Zusätzlich bietet sich natürlich auch ein kurzer Abstecher zum Lake Louise selbst an. Im Winter wird hier ein Eisschloss aufgebaut und man kann Schlittschuhlaufen. Wir haben auch noch eine kleine Wanderung zum Fairview Lookout unternommen und von oben auf den See hinab geschaut.


Im Sommer gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten für Wanderungen und Aktivitäten in der Umgebung, aber auch im Winter wird es einem definitiv nicht langweilig.
Fazit zum Aufenthalt in den Yoho Chalets
Ich schwärme noch immer vom Aufenthalt im Yoho Chalet. Das Gefühl, im Winter in Kanada in einer Holzhütte vor dem Kamin zu sitzen, ist einfach einmalig. So habe ich mir bisher einen Urlaub in Kanada im Winter vorgestellt. Im Holzhaus haben wir uns von der ersten Minute an wohlgefühlt und absolut nichts vermisst. Okay, der Grill hätte etwas besser sein können, aber das ist sicherlich Jammern auf hohem Niveau. Die Ausstattung war perfekt, und einer Selbstversorgung steht nichts im Wege. Achtet nur darauf, dass der Ofen Fahrenheit und nicht Celsius anzeigt. Warum konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, da wir uns in Kanada befinden, aber es war in weiteren Hotels teilweise identisch. Als meine Süßkartoffeln im Backofen nach 30 Minuten immer noch roh waren, kam mir das Ganze jedoch merkwürdig vor.🤔 Na ja, dann haben wir halt erst den Burger und als Nachtisch die Süßkartoffeln gegessen… 😂
Die Bahnstrecke
Einen nicht ganz so positiven Punkt gibt es jedoch zu erwähnen. In der Nähe der Chalets befindet sich die Bahnstrecke, die man bei der Anfahrt überquert. In Kanada fahren die Züge die ganze Nacht hindurch und sind verpflichtet, an jedem Bahnübergang mehrmals zu hupen. Die Lautstärke wird hierfür nachts nicht reduziert.
Die Häuser befinden sich zwar nicht direkt daneben, aber das Geräusch der Hupen ist definitiv im Gebäude zu hören. Ich bin davon nicht aufgewacht, aber es kann beim Einschlafen stören. Ein paar Tage später haben wir in einer anderen Unterkunft auf dem Weg nach Banff übernachtet, welche tatsächlich genau neben dem Bahnübergang gelegen war. Dort konnten wir definitiv nicht schlafen und sind sogar davon aufgewacht. In den Yoho Chalets nervt das Hupen zwar auch, aber es ist erträglich. Auch die Schlittenhunde vom Nachbargrundstück sind häufig zu hören, dies hat uns jedoch im Gebäude nicht gestört. Beide Punkte sind zwar erwähnenswert, stellen für mich aber keine große Kritik dar.
Wenn ich nochmals in der Gegend um Golden oder Lake Louise bin, werde ich auf jeden Fall wieder dort übernachten. Vielleicht beim nächsten Mal im Sommer, um beide Varianten erlebt zu haben. Der Winter hat für mich aber vermutlich noch einen höheren Reiz.


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Reisezeit | Besonderheit | Preislevel | Bewertung |
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Januar 2023 | Abgeschiedenheit | mittel – gehoben | 5 von 5 |
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